Wieso ich mich für ein Mathe Studium entschieden habe

Eigentlich wollte ich Bio-Chemie studieren.

Ich hatte zwar Mathe und Chemie als Leistungskurs und nicht Biologie, aber auch dieses Fach gefiel mir gut. Mathe als Studium hatte ich mal kurz im Sinn aber das habe ich schnell als „zu trocken“ verworfen, obwohl es mir in der Schule eigentlich immer Spaß gemacht hat und meine Noten das auch so sahen.

Dennoch hatte ich mich damals (was etwa einige Monate vor meinem Abi gewesen sein muss – als ich mich zum ersten Mal damit beschäftigt habe, was ich mal studieren möchte) ziemlich schnell gegen das Mathestudium entschieden, aufgrund dieses Vorurteils: Mathe ist zu trocken.

Das änderte sich erst einige Monate später als ich merkte, dass meine Vorstellungen von Bio-Chemie auch nicht unbedingt das wahre vom Ei waren … dann war ich wieder unsicher, wohin die Reise für mich gehen sollte. Das war inzwischen etwa zu Beginn meines Zivis.

Der entscheidende Augenblick schließlich war ein zufälliger Online-Chat (Browser-Game lässt grüßen) mit einem wahrhaftigen Mathestudenten, dem ich begeistert erzählte, dass ich auch mal Mathe studieren wollte. Er fragte mich, warum ich davon abgekommen bin und ich erzählte ihm von meinen Bedenken, dass Mathe zu studieren zu trocken ist. Da fragte er mich etwas, dass ich bis heute nicht vergessen habe:

Er: „Fandest du Mathe in der Schule denn auch zu trocken?“
Ich: „Ne, eigentlich nicht. Das hat mir schon Spaß gemacht.“
Er: „Dann wird dir das Studium bestimmt auch gefallen.“

BAM.

Diese unscheinbare Frage, brachte mich erneut ins grübeln und je mehr ich darüber nachdachte, desto besser gefiel mir die Aussicht:

    Mathe war schon immer eines meiner Lieblingsfächer.
    Ich war schon immer gut in Mathe.
    Ich musste nie viel dafür tun.
    Ich fand es in der Schule nicht zu trocken, sondern es hat Spaß gemacht.
    Im Mathestudium scheint es ähnlich zu sein.
    Für Bio-Chemie muss ich definitiv viel tun!

Ich hatte damals zwar keinen blassen Schimmer, wohin mich das beruflich einmal bringen sollte, doch ich fand die Vorstellung schön, etwas zu studieren, was mir schon immer Spaß gemacht hat und dass mir nicht allzu schwer viel.

Und das würde ich heute jedem auch so empfehlen: Studiere das, was dir Spaß macht. Auch wenn du noch nicht weißt, wohin dich das später führen wird und womit du einmal dein Geld verdienst. Doch Spaß am Fach ist die Voraussetzung dafür, dass es zu etwas Gutem führen kann und dass du durchhälst. Der Rest ergibt sich. Immerhin hast du einige Jahre Zeit, den nächsten Schritt für nach dem Studium zu finden.

So kam es, dass ich am 1. Oktober 2008 als frischer Erstsemester mein Mathestudium begann.

Den Weg, den ich seither genommen habe, konnte ich unmöglich vorhersehen. Doch es war genau der richtige.

Es war auch richtig, auf mein Bauchgefühl zu hören und nicht auf Klisches. Und ich habe es vom ersten Tag an bis heute nicht bereut.